Mallorca, die beliebte Ferieninsel im Mittelmeer, muss ihren Strombedarf auf besondere Weise decken. Da die Insel nicht an das spanische Stromnetz angeschlossen ist, muss sie ihre Energie selbst erzeugen oder importieren. In den letzten Jahren hat sich die Stromversorgung Mallorcas jedoch stark gewandelt, hin zu einem nachhaltigeren Mix aus verschiedenen Quellen.
Früher und Heute: Kohlekraftwerk vs. Energiewende
Noch vor wenigen Jahren war Mallorcas Stromversorgung stark vom Kohlekraftwerk Es Murterar bei Alcúdia abhängig. Dieses Kraftwerk, das 1970 in Betrieb genommen wurde, war für die Deckung des größten Teils des Inselbedarfs verantwortlich.
Im Jahr 2020 jedoch wurde Es Murterar aufgrund von Umweltbedenken und des Drucks der balearischen Linksregierung zur Hälfte vom Netz genommen. Die Betriebszeit der restlichen Anlage wurde zudem streng reguliert.
Dieser Schritt bedeutete einen Wendepunkt in der Energiewende Mallorcas.
Mallorcas Stromquellen im Überblick:
- Gaskraftwerk: Das Gaskraftwerk Son Reus in Palma spielt heute eine wichtige Rolle in der Stromversorgung Mallorcas. Es ist deutlich emissionsärmer als das Kohlekraftwerk Es Murterar und kann den Grundbedarf der Insel decken.
- Flüssiggaskraftwerke: Neben dem Gaskraftwerk Son Reus kommen auch kleinere Flüssiggaskraftwerke zum Einsatz, um Spitzenlasten abzudecken.
- Stromkabel zum Festland: Seit 2018 ist Mallorca durch ein Unterseekabel mit dem spanischen Festland verbunden. Dieses Kabel ermöglicht den Import von Strom aus dem spanischen Stromnetz.
- Erneuerbare Energien: Die Nutzung von erneuerbaren Energien, insbesondere Photovoltaik, nimmt auf Mallorca stetig zu. Solarenergie spielt mittlerweile eine wichtige Rolle in der Stromversorgung der Insel.
- Müllverbrennung: Das Müllverbrennungswerk in Palma trägt ebenfalls zur Stromerzeugung bei. Die bei der Verbrennung des Mülls entstehende Energie wird in Strom umgewandelt und ins Netz eingespeist.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Mallorcas Stromversorgung steht vor einigen Herausforderungen. Die starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Gas macht die Insel anfällig für Preisschwankungen auf dem Energiemarkt.
Zudem ist die Stromversorgung in den Sommermonaten, wenn die Touristensaison in vollem Gange ist, besonders stark ausgelastet.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, setzt die balearische Regierung auf den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Ziel ist es, die Insel bis 2030 zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Quellen zu versorgen.
Fazit
Mallorcas Stromversorgung hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Die Insel befindet sich auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft, in der erneuerbare Energien eine zentrale Rolle spielen werden.
Die vollständige Umstellung auf regenerative Energiequellen wird jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen und mit Herausforderungen verbunden sein.
Es ist jedoch wichtig, diesen Weg weiterzugehen, um die Umwelt zu schützen und die Energieversorgung Mallorcas langfristig zu sichern.